55
Hermann Hesse
Casa Camuzzi in Montagnola, 1927.
Watercolor
Estimate: € 12,000 / $ 14,040
Hermann Hesse
Hermann Hesse
Casa Camuzzi in Montagnola. Orig.-Aquarell über Bleistiftzeichnung. 20. Juni 1927. Im weißen Unterrand eigenhändig mit Bleistift datiert. Auf Büttenpapier. Blattgröße 31 : 23,5 cm. Bildgröße ca. 27 : 23,5 cm.
• Frühes und großformatiges Aquarell des Dichtermalers
• Farbkräftige Ansicht des westlichen Teils von Montagnola mit der von Hesse bewohnten Casa Camuzzi
• Bekanntes und mehrfach publiziertes Aquarell
Für Hesse war das Malen nicht nur eine weitere künstlerische Betätigung neben dem Schreiben. Begonnen aus therapeutischen Gründen, wurde die Aquarellmalerei zu einer lebenslangen Passion, die ihm nach der Übersiedlung ins Tessin im Jahr 1919 erfüllende Stunden bereitete. Nach den ersten tastenden Anfängen der Jahre 1916 bis 1918 und einer experimentellen kubistischen Phase Anfang der zwanziger Jahre "wagt er sich direkt vor die Natur, um - nach kurzer Bleistiftskizzierung der wichtigsten Umrisse - seine Motive mit leuchtenden, doch sorgsam abgestuften Tönen .. spontan aufs Papier zu bringen. Sehr frei der Natur gegenüber, sind sie in Form- und Farbgebung jedoch genau studiert. Diese Blätter erinnern an Bilder von Louis Moilliet und August Macke, Malern, denen er sich so verwandt fühlte, daß er noch Jahrzehnte später, im März 1956, in einem seiner Briefe bekennt: 'Aquarelle von August Macke sind für mich stets der Inbegriff der Aquarellmalerei gewesen' .." (Volker Michels).
Im April 1919 zog Hesse nach der Trennung von seiner Frau Maria und den drei Kindern allein nach Montagnola, einem Dorf südwestlich von Lugano. Er mietete vier kleine Räume in der Casa Camuzzi, einem im 19. Jahrhundert erbauten neobarocken Palazzo, mit Blick über den Luganersee bis zu den italienischen Bergen. Die neue Umgebung regte ihn nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Zeichnen und Malen an - Einflüsse, die sich in seiner Erzählung Klingsors letzter Sommer (1920) widerspiegeln. 1931 zog Hesse in die von Hans Conrad Bodmer finanzierte Casa Rossa , die nach seinen Vorstellungen oberhalb von Montagnola erbaut wurde. Hesse-Aquarelle von der Casa Camuzzi sind wesentlich seltener als von der Casa Rossa .
- PROVENIENZ: Sammlung Heiner Hesse, Schweiz, rückseitig mit seinem Stempel und hs. Nummer "525 E" sowie "Hn" in der ob. Ecke. - Deutsche Privatsammlung (1998 vom Vorgenannten als Geschenk erhalten).
LITERATUR: Abbildung in: Volker Michels, Hermann Hesse. Farbe ist Leben . Frankfurt 1997. S. 124. - H. Hesse, Tessin . Frankfurt 1990, S. 289. - Hermann Hesse Kalender 2021 . Berlin, Suhrkamp 2020. S. 1 (Titelbild).
Orig. watercolor over pencil drawing by Hermann Hesse. Rare view of Montagnola with the Casa Camuzzi, Hesse's first accommodation after moving to Ticino. With autograph date in the lower white margin. Sheet size 31 : 23,5 cm. Size of picture: 27 : 23,5 cm. - Collection Heiner Hesse, Switzerland. His stamp on verso. - Private collection Germany (received as a gift from the aforementioned in 1998).
Hermann Hesse
Casa Camuzzi in Montagnola. Orig.-Aquarell über Bleistiftzeichnung. 20. Juni 1927. Im weißen Unterrand eigenhändig mit Bleistift datiert. Auf Büttenpapier. Blattgröße 31 : 23,5 cm. Bildgröße ca. 27 : 23,5 cm.
• Frühes und großformatiges Aquarell des Dichtermalers
• Farbkräftige Ansicht des westlichen Teils von Montagnola mit der von Hesse bewohnten Casa Camuzzi
• Bekanntes und mehrfach publiziertes Aquarell
Für Hesse war das Malen nicht nur eine weitere künstlerische Betätigung neben dem Schreiben. Begonnen aus therapeutischen Gründen, wurde die Aquarellmalerei zu einer lebenslangen Passion, die ihm nach der Übersiedlung ins Tessin im Jahr 1919 erfüllende Stunden bereitete. Nach den ersten tastenden Anfängen der Jahre 1916 bis 1918 und einer experimentellen kubistischen Phase Anfang der zwanziger Jahre "wagt er sich direkt vor die Natur, um - nach kurzer Bleistiftskizzierung der wichtigsten Umrisse - seine Motive mit leuchtenden, doch sorgsam abgestuften Tönen .. spontan aufs Papier zu bringen. Sehr frei der Natur gegenüber, sind sie in Form- und Farbgebung jedoch genau studiert. Diese Blätter erinnern an Bilder von Louis Moilliet und August Macke, Malern, denen er sich so verwandt fühlte, daß er noch Jahrzehnte später, im März 1956, in einem seiner Briefe bekennt: 'Aquarelle von August Macke sind für mich stets der Inbegriff der Aquarellmalerei gewesen' .." (Volker Michels).
Im April 1919 zog Hesse nach der Trennung von seiner Frau Maria und den drei Kindern allein nach Montagnola, einem Dorf südwestlich von Lugano. Er mietete vier kleine Räume in der Casa Camuzzi, einem im 19. Jahrhundert erbauten neobarocken Palazzo, mit Blick über den Luganersee bis zu den italienischen Bergen. Die neue Umgebung regte ihn nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Zeichnen und Malen an - Einflüsse, die sich in seiner Erzählung Klingsors letzter Sommer (1920) widerspiegeln. 1931 zog Hesse in die von Hans Conrad Bodmer finanzierte Casa Rossa , die nach seinen Vorstellungen oberhalb von Montagnola erbaut wurde. Hesse-Aquarelle von der Casa Camuzzi sind wesentlich seltener als von der Casa Rossa .
- PROVENIENZ: Sammlung Heiner Hesse, Schweiz, rückseitig mit seinem Stempel und hs. Nummer "525 E" sowie "Hn" in der ob. Ecke. - Deutsche Privatsammlung (1998 vom Vorgenannten als Geschenk erhalten).
LITERATUR: Abbildung in: Volker Michels, Hermann Hesse. Farbe ist Leben . Frankfurt 1997. S. 124. - H. Hesse, Tessin . Frankfurt 1990, S. 289. - Hermann Hesse Kalender 2021 . Berlin, Suhrkamp 2020. S. 1 (Titelbild).
Orig. watercolor over pencil drawing by Hermann Hesse. Rare view of Montagnola with the Casa Camuzzi, Hesse's first accommodation after moving to Ticino. With autograph date in the lower white margin. Sheet size 31 : 23,5 cm. Size of picture: 27 : 23,5 cm. - Collection Heiner Hesse, Switzerland. His stamp on verso. - Private collection Germany (received as a gift from the aforementioned in 1998).
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Hermann Hesse
Casa Camuzzi in Montagnola, 1927.
Watercolor
Estimate: € 12,000 / $ 14,040
Buyer's premium, taxation and resale right compensation for Hermann Hesse "Casa Camuzzi in Montagnola"
This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist‘s resale right compensation is due.
Differential taxation:
Hammer prices up to € 200,000: 32 % buyer's premium.
Hammer prices above € 200,000: for the share up to € 200,000: 32%, for the share above € 200,000: 27% buyer's premium.
The buyer's premium contains VAT, however, it is not shown.
Regular taxation:
Hammer prices up to € 200,000: 25 % buyer's premium. Hammer prices above € 200,000: for the share up to € 200,000: 25%, for the share above € 200.000: 20% buyer's premium.
The statutory VAT of currently 7 % is levied to the sum of hammer price and premium.
We kindly ask you to notify us before invoicing if you wish to be subject to regular taxation.
Calculation of artist‘s resale right compensation:
For works by living artists, or by artists who died less than 70 years ago, a artist‘s resale right compensation is levied in accordance with Section 26 UrhG:
4 % of hammer price from 400.00 euros up to 50,000 euros,
another 3 % of the hammer price from 50,000.01 to 200,000 euros,
another 1 % for the part of the sales proceeds from 200,000.01 to 350,000 euros,
another 0.5 % for the part of the sale proceeds from 350,000.01 to 500,000 euros and
another 0.25 % of the hammer price over 500,000 euros.
The maximum total of the resale right fee is EUR 12,500.
The artist‘s resale right compensation is VAT-exempt.
Differential taxation:
Hammer prices up to € 200,000: 32 % buyer's premium.
Hammer prices above € 200,000: for the share up to € 200,000: 32%, for the share above € 200,000: 27% buyer's premium.
The buyer's premium contains VAT, however, it is not shown.
Regular taxation:
Hammer prices up to € 200,000: 25 % buyer's premium. Hammer prices above € 200,000: for the share up to € 200,000: 25%, for the share above € 200.000: 20% buyer's premium.
The statutory VAT of currently 7 % is levied to the sum of hammer price and premium.
We kindly ask you to notify us before invoicing if you wish to be subject to regular taxation.
Calculation of artist‘s resale right compensation:
For works by living artists, or by artists who died less than 70 years ago, a artist‘s resale right compensation is levied in accordance with Section 26 UrhG:
4 % of hammer price from 400.00 euros up to 50,000 euros,
another 3 % of the hammer price from 50,000.01 to 200,000 euros,
another 1 % for the part of the sales proceeds from 200,000.01 to 350,000 euros,
another 0.5 % for the part of the sale proceeds from 350,000.01 to 500,000 euros and
another 0.25 % of the hammer price over 500,000 euros.
The maximum total of the resale right fee is EUR 12,500.
The artist‘s resale right compensation is VAT-exempt.

Lot 55 
